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Stilseite

Auf diesen Seiten findest du einen kleinen Überblick über Stile,

in welchen ich Erfahrungen gesammelt habe.

Die Angaben zu den Stilen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit, sondern sind eine  Ansammlung persönlicher Informationen und sollen einen Überblick verschaffen.

Unterschied Kung Fu - Wu Shu
In der westlichen Welt gibt es immer wieder ein durcheinander zwischen den Begriffen Kung Fu und Wu Shu. Der Unterschied ist nicht definitiv festgehalten. Beide werden in der westlichen Welt als Oberbegriffe für verschiedene Kampfsportarten verwendet. Das Kung Fu hat sich als Oberbegriff für verschiedene Kampfsysteme herauskristallisiert wie zum Beispiel: Wing Chun, Choy Lee Fut, Nord – Shaolin, Süd – Shaolin, Hung Gar etc. Das Wu Shu hat sich bei uns eher als Wettkampfplattform etabliert, wie zum Beispiel: Chang Quan, Nan Quan, San Da, San Shou, TPF etc.


In China gilt folgendes: Wu Shu ist der Oberbegriff für alle Kampfkünste und Kampfsportarten. Der Begriff; "Kung Fu" gibt es nur im Sinne von hartnäckiger, ausdauernder, kraftvoller Arbeit, welchen man auch bei alltäglichen Arbeiten braucht.

Kung Fu   Wing Chun  咏春

Wing Chun

Wing Chun ist wahrscheinlich das bekannteste Kung-Fu System und das am meisten praktizierte. Aufgrund von Bruce Lee's Bekanntheitsgrad, wurde auch das Wing Chun bekannt, da auch Bruce Lee in seinen jungen Tagen Wing Chun lernte. Es ist die Basis für seinen Stil Jeet kune do.

Wing Chun ist einer der wenigen Stile, welcher von einer Frau kreiert wurde. Dieses System interessiert sich nicht für Nettigkeiten, noch fair play oder guten Geschmack, das einzige was zählt, ist die Attacke abzuwehren und in der gleichen Sekunde zurückzuschlagen. Schöne und schwierige Techniken und massenweise Waffen sind nicht wichtig. Auch wenn dieses System schon vor 400 Jahren entwickelt wurde, braucht es dennoch keine Modernisierung im 21. Jahrhundert. Das System ist schnell, effektiv und zeigt sofort Wirkung.

Die Gründerin des Wing Chun war Ng Mui, eine buddhistische Nonne aus dem Shaolin Kloster. Sie war eine der wenigen Überlebenden des Massakers an den Shaolin Mönchen, durch die Truppen der Chin. Ng Mui flüchtete zu einem Tempel in Tai Leung Shan, wo sie weiterhin ihrem Training Mui Fa Chuan nachging. Während ihren Aufenthalten im angrenzenden Dorf schloss sie Freundschaft mit Yim Wing Chun, der Tochter eines Verkäufers. Eines Tages fand sie Yim Wing Chun in Tränen, weil der lokale Gangster sie als Konkubine auserwählt hatte. Mitleid empfindend sagte Ng Mui zu Yim Wing Chun, sie solle dem Gangster sagen, er solle 6 Monate warten dann würde sie willig zu ihm kommen. Der Schurke war einverstanden. Während dieser Zeit lehrte die Nonne Yim Wing Chun ihren Kampfstil und ein paar Extras. Da aber Yim Wing Chun ein eher zierliches Mädchen war, musste Ng Mui die Techniken den körperlichen Möglichkeiten anpassen. So entwickelten sie ein neues System, welches weder kompliziert noch zu anstrengend war, aber trotzdem die maximale Effizienz beibehielt. (Darum ist Wing Chun auch optimal als Selbstverteidigung für Frauen. Man braucht wenig Kraft und keine speziellen körperlichen Voraussetzungen.) Sechs Monate später kam der Gangster, um Yim Wing Chun zu holen. Yim sagte ihm, dass er sich beweisen müsse und sie im Kampfe besiegen müsse, um sie zu bekommen. Lachend, an einen einfachen Sieg glaubend, war der Schurke einverstanden. Ein paar Minuten später lag der Gangster im Staub mit gebrochener Nase, einem gebrochenen Arm und gebrochenen Rippen. Er wurde nie wieder gesehen. Die Jahre vergingen und Yim Wing Chun heiratete, aber sie trainierte weiterhin und entwickelte dieses System immer weiter, schliesslich widmete sie es der Nonne Ng Mui, gab dem System aber ihren eigenen Namen Wing Chun (schöne Frühlingszeit). 
Später kamen dann zwei Waffen dazu: die Schmetterlingsmesser und der Langstock. Ein wichtiges Hilfsmittel, das im Wing Chun Training verwendet wird, ist die Holzpuppe. Sie ist ein ausgezeichnetes Mittel, um Arme und Beine in wirksamster Weise zu koordinieren und steigert die Geschwindigkeit des eigenen Angriffes. Das Aussehen der Puppe wurde präzise vermessen und so abgestimmt, dass die Puppe falsche Bewegungen ständig korrigiert. Das Ergebnis ist eine schnelle Zusammenarbeit von Armen und Beinen, die dem Gegner keine Chance lässt.

Chi Sau

Diese Partnerübung soll schnelle Reflexe hervorbringen, die dann die ausgeklügelten Kampftechniken wie von selbst entstehen lassen. 
Die Reflexhandlung ist eine unbewusste Reaktion auf einen unerwarteten Reiz. Wenn z.B. jemand unerwartet mit einer Nadel gestochen wird, wird er sicher aufschreien und eine schnelle Bewegung machen, um der Quelle des Schmerzes zu entgehen. Im Falle eines plötzlichen Angriffes, etwa eines Fauststosses, würde er wahrscheinlich erschrocken zurückweichen.
Diese Beispiele (schreien, zurückweichen) sind typisch für unbewusste Reflexhandlungen. Sie wurden nicht vorher geplant und sind nicht das Ergebnis bewussten Nachdenkens. 
Der Zweck des Chi Sau Trainings ist es, beim Übenden eine schnelle Reaktion hervorzubringen, eine Reaktion, die viel schneller ist als die eines Durchschnittsmenschen. Es geht dabei um eine gezielte Reaktion, die geeignet ist, eine Kampfsituation für uns zu entscheid
en. Und zwar, ohne dass wir vorbereitet sein müssen. Viele Leute werden in einer körperlichen Auseinandersetzung die Erfahrung gemacht haben, dass sie keine Zeit hatten, über ihre Abwehr- oder Angriffsaktionen nachzudenken. Denn dazu gibt uns der Gegner keine Gelegenheit. Deshalb gibt es auch einige Kampfsportler, die schon mehrere Jahre Abwehr- und Gegenangriffsmethoden üben, aber diese Bewegungen in einem richtigen Kampf nicht so anwenden können, wie sie gerne möchten. Der Grund dafür ist: Sie haben nie gelernt, ohne nachdenken zu müssen, reflexartig das Richtige zu tun.

Die beste Trainingsmethode dafür ist Chi Sau!

Kung Fu   Choy Lee Fut   蔡李佛

Choy Lee Fut

Choy Lee Fut ist eines der populärsten Kung-Fu Systeme, und wird von fast einer Million Kung-Fu Kämpfern in der Welt praktiziert. Dieser Stil hat seine Wurzeln in der King Mui Stadt in der südchinesischen Provinz Kwangtung. Der Gründer war Chan Heung, welcher schon als Kind Kung-Fu lernte. Nach 10 Jahren Training traf er einen alten Mönch, Lee Yau Shan. Mit ihm trainierte er weitere 10 Jahre. Später ging Chan Heung zurück in die Berge, wo er den heiligen Choy Fook traf. Choy Fook war in seinen früheren Jahren einer der besten Kämpfer in China. Heung bat Choy, ihn seinen Stil zu lehren und dieser willigte ein. So lebten die zwei Männer acht Jahre in den Bergen, bevor Choy starb. Chan Heung blieb in den Bergen um die Systeme, welche er gelernt hatte, zu verbinden. Seinen Meistern zu Ehren nannte er seinen Stil Choy Lee Fut ( das Fut bedeutet Buddha, denn auch der Glaube an Buddha half ihm weiter).

Man zählt Choy Lee Fut zu den äusseren Stilen, da er hauptsächlich aus sehr kraftvollen Langarmtechniken besteht. Charakteristisch sind auch die frei schwingenden Arme und die tiefen Stände. Die Schläge sind sehr aussergewöhnlich, da sie sehr schnelle Rückhandschläge, wie auch Aufwärtshaken aufweisen, die schliesslich aussehen wie eine Windmühle. Die durch diesen Windmühleneffekt von allen Seiten eintreffenden Schläge abzuwehren, ist sehr schwierig. Noch schwieriger ist es aber, mit einem Gegenangriff zu kontern. Bedingungen für den wirkungsvollen Einsatz dieser Techniken sind Kraft und Abhärtung. Richtig eingesetzt, ist Choy Lee Fut die wohl beste Angriffstechnik im Strassenkampf.

Wu Shu   武术

Die Stilrichtungen

Das Wu Shu wird in die Hauptrichtungen Chang Quan und Nan Quan unterteilt. Chang Quan oder Langfaust ist ein nördlicher Stil und wird daher auch Nord - Shaolin genannt. Dazu gehören: Cha Quan, Hua Quan, Fanz Quan, Shaolin Quan etc. Die ältesten Überlieferungen von Chang Quan sind die 32 Bewegungen von Taizu, die vom ersten Kaiser der Song – Dynastie praktiziert wurden. Kennzeichnend für die Langfaust Stile ist, wie der Name schon sagt, das die Faust möglichst lang sein sollte. Dazu dreht man den Oberkörper leicht und bewegt die Schultern mit dem Schlag nach vorne. Charakteristisch sind auch die gegensätzlichen Bewegungen. Ständig wechseln sich hohe und tiefe, schnelle und langsame, harte und weiche Bewegungen ab. Ergänzt werden die zahlreichen Techniken, die viel Platz benötigen, durch viele akrobatische Sprünge.

Nan Quan, die zweite Hauptgruppe, fasst die südlichen Stilrichtungen zusammen, und wird daher auch Südfaust oder Süd – Shaolin genannt. Charakteristisch dafür sind kurze, harte Bewegungen mit kraftvollen Fausttechniken. Der Körperschwerpunkt wird immer tief gehalten und die Fausttechniken sind kurz, das heisst, dass der Arm mit den Schultern einen 90 Grad Winkel bildet. Im Nan Quan gibt es nur wenige Sprünge, und die Schlag- und Stosstechniken werden durch Schreie untermalt.

Eine dritte Säule des Wu Shu bilden die sogenannten inneren Stile, wie Tai Ji Quan, Bagua Zhang und Xingyi Quan.

Wettkampf

Die Aspekte des Kämpfens (San Shou / San Da) kommen im Wu Shu immer noch viel zu kurz. Es gibt zwar offizielle Bestrebungen, dies zu forcieren, doch diese kamen in den letzten Jahren nicht über das Versuchsstadium hinaus. Vielleicht ist der "Freie Kampf" in China aus ideologischer Sicht zu unpopulär, um ernsthaft gefördert zu werden. Das Wu Shu besticht durch optische Eleganz, Geschmeidigkeit und eine, oft ans Unglaubliche grenzende Körperbeherrschung und Perfektion. Die Wu Shu Artisten verdienen in jedem Fall die Bezeichnung "Leistungssportler." Strenge Wettkampfregeln treiben sie in ihrem Streben nach Perfektion ständig voran. Die Formen werden nach einem ausgeklügelten Punktesystem bewertet. Fehler und Regelverstösse werden durch Abzüge in Form von einem oder mehreren Zehntelpunkten geahndet. Als Kriterien für die Wertung gelten Ausdruck, Timing, Krafteinsatz, Geschmeidigkeit, Koordination, Choreographie und vieles mehr. Strafpunkte gibt es, wenn die vorgeschriebene Zeit über- oder unterschritten wird oder wenn sich ein Knopf oder Verschluss des Anzuges öffnet, ein Aktiver seine Schärpe verliert, sich Fahnen von der Waffe lösen oder wenn ein unerlaubter Teil der Waffe den Körper oder den Boden berührt. Der Perfektionsdruck und die Schwierigkeit der Formen haben in China intensiv zugenommen. Im Jahr 2000 durfte das Wu Shu schon mal an den Vorführdisziplinen der Olympischen Spiele teilnehmen.

Die Waffen

Die vier Hauptwaffen sind Säbel, Schwert, Stock und Speer. Dao, der Säbel, ist eine Waffe mit der sehr kraftvolle, dynamische Techniken ausgeführt werden können. Es gibt zwei verschiedene Arten von Säbeln. Sie unterscheiden sich durch ihre Beschaffenheit und die Techniken, die mit ihnen ausgeführt werden, so wie sich Nord- und Südfaust unterscheiden. Der eine Säbel ist leicht und flexibel, fast wie eine Peitsche, wogegen der andere schwer und starr ist. Ein Dao hat die optimale Länge, wenn es von der Hand bis zum oberen Rand des Ohrs reicht. Die zweite Waffe ist Jian, das Schwert. Es gilt als Gentlemanwaffe. Die Bewegungen werden, im Gegensatz zum Dao, aus dem Handgelenk geführt. Gun, der Stock, ist wohl die älteste Waffe, und auch die Waffe der Shaolin Mönche. Daher gibt es viele Shaolin Formen mit dem Stock. Viele andere Systeme kennen Stockformen, doch die bekanntesten sind die nördlichen und die südlichen Stilrichtungen. Ein Stock hat die richtige Länge, wenn er vom Boden bis zur Handwurzel der nach oben ausgestreckten Hand reicht. Qiang, der Speer, ist die zweite Langwaffe. Es war ursprünglich die Waffe des Militärs. Die Techniken sind schwierig und werden mit vielen Schritten kombiniert. Neben diesen Hauptwaffen gibt es eine Vielzahl von traditionellen Waffen. Die bekanntesten sind Shuang bi Shuo, die Doppelmesser, Shuang Gao, das Doppel Hackenschwert, Ju-Jie Bien, die neunteilige Kette, Sheng Biao, das lange Seil, Shau Zigun, der zweiteilige Stock, San-Jie-Gun, der dreiteilige Stock, Pu Dao, die kleine Hellebarde und Da Dao, die grosse Hellebarde.

Tai Ji Quan    太极拳

Tai Ji Quan (Tai Chi Quan)

In der wörtlichen Übersetzung heisst Tai Ji soviel wie das "Höchste Eine" und Quan bedeutet "Faust". Vom Verständnis her meint der Begriff Tai Ji das harmonische Zusammenfliessen der Yin und Yang Energien zu einer Einheit. Quan ist als ein in sich geschlossenes Bewegungsprogramm zu verstehen. Tai Ji Quan bedeutet also ein Bewegungsprogramm zur ganzheitlichen Förderung des Menschen mit dem Ziel, dem Menschen zu einer harmonischen Lebensgestaltung zu verhelfen.

Tai Ji Quan umfasst dabei drei wichtige Aspekte:

  • Meditativer Aspekt

  • Gesundheitlicher Aspekt

  • Aspekt der Selbstverteidigung

Die verschiedenen Bewegungsabläufe im Tai Ji Quan basieren alle auf den sogenannten Grundstellungen. Entscheidend für diese Grundstellungen ist nicht die Arm-, sondern die Beinhaltung. Die Grundstellungen sind also mehr als Grundbewegungsmuster der menschlichen Motorik zu verstehen. Beim Erlernen der Stellungen liegt die Betonung meist darauf, sich selbst in die Stellung hineinzufühlen und den Wechsel von einer Stellung in die nächste in einer bewussten, langsamen Aktion zu empfinden.

Durch die muskuläre Entspannung während der Bewegung kann nach und nach eine immer tiefergehende innere Entspannung erreicht werden. Sie verbessert die Gesundheit und kann in jedem Alter ausgeführt werden.

Tai Ji, auch chinesisches Schattenboxen genannt, ist ein weicher, innerer Stil und entstand gegen Ende der Ming Dynastie wahrscheinlich in den Wudang-Bergen der Provinz Hopei. Dies ist nur eine der vielen Theorien und Gerüchte, welche sich um den Begin des Tai Ji ranken. Früher wurde nie etwas aufgeschrieben, sondern von Vater zu Sohn weitergereicht, weshalb sich nun heute viele der Stile als den Urstil sehen. Doch niemand weiss ganz genau, wann welcher Stil gegründet wurde.
Hier nun noch einige Beispiele für die Entstehung des Tai Ji:

Von einem Arzt namens Zhang Sanfeng, in der Song - Dynastie (961 -1279)

Von Han Gongye und Chen Lingxi, in der Liang - Dynastie (502 - 557)

Von Xu Xuanping, in der Ang - Dynastie (618 - 907)

oder der Chen Familie welche in der Provinz Henan ansässig war.
Beim Tai Ji wird das Starke und Harte durch das Schwache und Weiche überwunden. Es gibt verschiedene Stile: Yang–Stil, Wu–Stil, Chen-Stil, Sun-Stil, Hao-Stil .....Mit Ausnahme des Chen-Stils, der auch buddhistische Einflüsse aufweist, sind alle taoistischen Ursprungs. Im Tai Ji gibt es sowohl Formen, als auch Kampfübungen. Um eine Form richtig zu beherrschen, braucht es Jahre. Zuerst wird die Form äusserlich korrekt ausgeführt. Dann ist die Sache für die meisten Schüler erledigt. Will man Tai Ji jedoch richtig anwenden und den Energiefluss spüren, muss man während der Form auf die korrekte Atmung achten. Als letzte Stufe kommt noch das Mentale. Alle Gedanken und der gesamte Wille müssen aufgebracht werden, um die Energie richtig fliessen zu lassen. Man fällt in einen Zustand innerer Ruhe und kann die Energien lenken

Die Verschiedene Stile:

Chen Stil

Der Chen-Stil wird in zwei Kategorien unterteilt. Der alte Stil wurde von Chen Wangting kreiert. Er entwickelte fünf Formen, die auch als das "13 Bewegungen Boxen" bekannt sind. Ausserdem entwickelte er auch eine Langfaust - Form mit 108 Bewegungen und eine Paochui - Form. Als Chen diesen Stil entwickelte, wurde er von Qui Jiguang, einem berühmten General der kaiserlichen Armee, beeinflusst. Dieser hatte 32 Formen für das militärische Training entwickelt und sie in einem Buch festgehalten. Davon übernahm Chen 29 in seine Tai Ji - Formen, wodurch er einen markanten, eigenen Stil entwickelte. Er erläuterte die essentiellen Inhalte in einer selbst gedichteten Ballade. Der heute verbreitete Chen Stil beinhaltet Elemente der alten Formen, des Paochui und des neuen Stils. Der Chen Stil ist der älteste Stil, alle anderen sind entweder direkt oder indirekt daraus abgeleitet. Er zeichnet sich aus durch, sanfte Bewegungen kombiniert mit explosiven Bewegungen und Sprüngen.

Yang Stil

Der Begründer des Yang Stils war Yang Luchan aus Yongnian in der Hebei Provinz. Als kleiner Junge lernte er von Chen Changxing im Chenjia Tal. Nach 30 Jahren Training kehrte er in seine Heimatstadt zurück, um dort seine Kunst weiterzugeben. Um den Bedürfnissen der durchschnittlichen Bürger, die sich in erster Linie fit halten wollten, gerecht zu werden, nahm er einige Veränderungen vor. Dabei strich er besonders schwierige Bewegungen wie Weitsprünge, komplizierte Fusstechniken oder Elemente der Kraftsetzung. Über Generationen hinweg wurde die Form vereinfacht, die Stellungen wurden höher und die Bewegungen bekamen ihren fliessenden Charakter. Wegen ihrer komfortablen Stellungen und weil sie leicht zu erlernen ist, gilt sie als die beliebteste Form. Der Yang Stil zeichnet sich durch natürliche, hohe Stellungen und langsame, gleichmässige Bewegungen aus.

Wu Stil

Begründet wurde der Wu Stil vom manchurian, Quan You, der in der Provinz Hebei lebte. Er lernte von Yang Luchan und folgte später Yangs zweitem Sohn, um das von ihm vereinfachte Kurzprogramm zu lernen. Quan You war vor allem für seine Fähigkeit bekannt, seine Bewegungen weich auszuführen. Sein Sohn, der den Familiennamen in Wu änderte, baute den Stil seines Vaters aus und verbreitete einen Stil, der einfach und aufrecht, fliessend und einfallsreich ist. Die Form verlangt keine Sprung- oder andere schwierige Techniken. Daher ist sie unter der normalen Bevölkerung sehr weit verbreitet und beliebt.

Sun Stil

Der Begründer dieses Stils war Sun Lutang aus der Provinz Hebei. Sun war ein Meister des Xingyi Quan und des Bagua Zhang. Er genoss einen sehr guten Ruf in Peking und wurde auch König der Affen genannt, welcher ein Held der chinesischen Mythologie ist. Er lernte zunächst den Wu Yuxiang Stil und kreierte später den Sun Stil, indem er den Wu Stil mit dem Xingyi Quan und dem Bagua Zhang vermischte. Der Sun Stil zeichnet sich durch sanfte und zusammenhängende, rasch zurückweichende oder vorstossende Bewegungen und eine anspruchsvolle Beinarbeit aus.

Qi Gong   气功

Qi Gong

Das Zeichen Qi  bedeutet Atem, Luft, das Zeichen Gong  bedeutet Arbeit, Fleiss, Eifer. Das Zeichen Li bedeutet Kraft, Energie. Die Bedeutung versteht sich so, dass Qi Gong eine fleissige Arbeit mit Atem und Lebensenergie ist.

Qi Gong blickt auf eine Geschichte von mehr als 3000 Jahren zurück. Es handelt sich dabei um eine Vielzahl verschiedener Leibesübungen, durch die das Qi mittels Atmung, Vorstellungskraft und Bewegung angeregt wird. Es haben sich seine nachhaltigen und heilenden Wirkungen auch immer wieder bei der Behandlung chronischer und schwerwiegender Erkrankungen bewährt. Wichtig dabei ist jedoch, dass der Mensch seiner Erkrankung eigenverantwortlich begegnet, d.h. auch ihre Ursachen in sich zu suchen beginnt, und sie damit als Chance für eine Veränderung und Verbesserung seiner Lebensumstände betrachtet.

Es gibt verschiedene Arten von Qi Gong. Eine Form ist das Qi Gong in Ruhe. Es wird im liegen, stehen oder sitzen ausgeübt. Dabei wendet man eine besondere Atmungstechnik an und konzentriert seine Gedanken auf sein Inneres. Eine weitere Form ist das Qi Gong in Bewegung. Hierzu setzt man Bewegungen ein, die einen Ausgleich zwischen dem Qi und der körperlichen Konstitution und Kondition bzw. den Gedanken und Gefühlen der Person bewirken.

Qi Gong wirkt bei regelmässiger Übung anregend auf den Geist, es vermehrt das Qi und fördert die Konzentrationsfähigkeit und die innere Sammlung. Körper, Geist und Seele erfahren eine deutliche Stärkung. Die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten wird deutlich erhöht. Qi Gong kann überdies auch dabei helfen, zurück zu unserem Ursprung, unserer Mitte, zu finden. Wir werden innerlich frei, indem wir uns von Energieblockaden lösen.
Äusserlich stärkt es Knochen, Sehnen und Haut, die Regenerationsfähigkeit der Körperzellen werden angeregt und der Blutkreislauf wird stimuliert.

Ba Gua Zhang   八卦掌

Ba Gua Zhang

Das Zeichen Ba  bedeutet die Zahl Acht, das Zeichen Gua  ist ein Orakelzeichen, in diesem Fall ein Trigramm aus dem I Ging, das aus drei entweder durchgezogenen oder durchbrochenen Linien besteht. Das Zeichen Zhang  bedeutet Handfläche.

Das Bagua Zhang ist auf der daoistischen Philosophie und dem "I Ging" (Buch der Wandlungen) aufgebaut. Es heisst, dass der Kampfkünstler Dong Haizhuan (1813-1883) der Begründer dieses Systems sei.

Charakteristisch sind die schnellen, blitzartigen und doch geschmeidigen Richtungswechsel, sowie die effektiven Handtechniken, die den Gegner schnell zu Fall bringen können. Das Kennzeichen, das jedem Betrachter sofort auffällt, ist das Laufen in Kreisen welches sich an den acht Himmelsrichtungen orientiert. Die Beine des Übenden sind nicht statisch, sondern in Bewegung.

Das Bagua Zhang wird den inneren Kampfkünsten (neijia quan) zugeordnet. Bei den inneren Kampfkünsten stehen die Entwicklung und Kontrolle der "inneren Kraft" im Vordergrund. Jedoch wie bei jeder chinesischen Kampfkunst gehört auch hier das Gegenteil dazu: die „äusseren Kräfte“ (waijia quan), welche die Kraft, die Muskeln und die Schnelligkeit entwickeln.

Bada shi - Die acht Grundstellungen
Zhuanzhang shi; Die sich wandelnden Hände.
Bimen shi; Das Schließen der Tür.
Xianshu shi; Das Darbieten eines Buches.
Zhilu shi; Das Zeigen des Weges.
Shizi baoqiu shi; Der Löwe hält einen Ball.
Yaozi zuantian shi; Der Sperber dreht sich steil zum Himmel.
Qinglong panzhu shi; Der blaue Drache windet sich um eine Säule.
Zhanchi shi; Das Ausbreiten der Schwingen.

Der Anfänger beginnt mit dem Gehen auf einer Geraden. Dabei lernt er, den Körper sinken zu lassen, langsam und bewusst zu gehen und den typischen Schritt, bei dem man den Fuß flach auf dem Boden aufsetzt. Es folgt das Gehen im Kreis mit unterschiedlichen Handhaltungen. Die Handhaltungen korrespondieren mit den acht Tieren Löwe, Einhorn, Schlange, Sperber, Drache, Bär, Phönix und Affe.

Xingyi Quan   形意拳

Xing Yi Quan

Xing bedeutet Form, Yi  bedeutet Geist oder Willen, Quan  bedeutet Faust, also die Kunst des waffenlosen Kampfes. Daher bedeutet Xingyiquan: Form und Geist Boxen, oder Form und Willen Boxen.

Xingyiquan, das auch "Xinyi liuhe Quan" genannt wird ist eine der klassischen Kampfkünste Chinas und weist ebenfalls eine Übereinstimmung mit der daoistischen Philosophie auf.

Es gibt verschiedene Legenden über den Ursprung des Xingyiquan. Die bekannteste erzählt, dass es von General Yue Wu Mu Wang (Yue Fei 1103 bis 1141) während der Song-Dynastie entwickelt wurde. Er soll Xingyiquan aus dem Speerkampf entwickelt haben.
Eine weitere Legende beschreibt Ji Jike (1604 – 1683 n. Chr.) als Begründer. Er stammt aus der Provinx Shanxi, und soll den Kampfstil um 1640 systematisiert haben.

Das Xingyiquan gliedert sich heute in drei Schulen: die Shanxi-, die Hebei- und die Henan-Schule. Davon gilt die Shanxi Schule als die ursprünglichste, doch die Hebei Schule ist heute am weitesten verbreitet.

Obwohl Xingyiquan zu den so genannten inneren Kampfstilen (neijia quan) zählt, ist es doch keineswegs eine weiche Kampfkunst, sondern zeichnet sich durch kraftvolle und explosive Techniken aus. Im Gegensatz zu den anderen inneren Stilen betont das Xingyiquan die Offensive.

Die Bewegungen sind geradlinig und direkt und werden in Richtung des Gegners ausgeführt. Im Kampf gilt es nicht zu lange abzuwarten, sondern die Deckung des Gegners sofort zu durchbrechen.

Xingyiquan Bewegungen basieren auf Santishi (der dreifachen Stellung), Wuxing (den fünf Elementen), und Shierxing (den 12 Tierformen).

Die fünf Grundtechniken des Xingyiquan leiten sich, wie sich im Folgenden zeigt, von den fünf Elementen ab:

Piquan; die spaltende Faust, Bezug nehmend auf das Element Metall

Zuanquan; die bohrende Faust, Bezug nehmend auf das Element Wasser

Bengquan; die berstende Faust, Bezug nehmend auf das Element Holz

Paoquan; die explodierende Faust, Bezug nehmend auf das Element Feuer

Hengquan; die horizontal ausscherende Faust, Bezug nehmend auf das Element Erde

Darüber hinaus sind bei der Entwicklung des Xingyiquan auch die exakten Beobachtungen von verschiedenen Tierbewegungen, die stilvoll imitiert werden, charakteristisch. Nicht nur die äußere Form der dargestellten Bewegung, sondern auch die damit verbundene Absicht und die innere Ausdruckskraft zählen.
Die 12 Tiere sind: Drache, Tiger, Pferd, Sperber, Affe, Schwalbe, Krokodil, Huhn, Schlange, Kranich, Adler und Bär, wobei die beiden letzten Tiere in der Regel nur in Kombination auftreten.

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